Grundausstattung für die Reise

Egal, ob du ein Wohnmobil mietest oder stolzer Eigentümer werden möchtest. In der Regel sind die Wohnmobile relativ leer, was die Grundausstattung für deine Reise angeht. Manche Vermieter bieten Wohnmobile an, die zum Teil ganz gut ausgestattet sind, in der Regel aber gegen Aufpreis. Um einen grundsätzlichen Überblick über solch eine Ausstattung zu geben, rüsten wir einfach mal eines unserer Wohnmobile mit den wichtigsten Utensilien aus. Wir möchten keine Einteilung in wichtig und unwichtig vornehmen, denn jedes Zubehörteil ist genau dann am wichtigsten, wenn man es dringend braucht.
Wir statten unser Wohnmobil folgendermaßen aus, wenn wir auf eine ganz normale Urlaubsreise gehen, mit Besichtigungen auf dem Weg, vielleicht mehrere Campingplätze und Stellplätze als mögliche Ziele, jedoch keine Gewalttour in irgendwelche Wüsten- oder Berggebiete, in denen ein normales Wohnmobil sowieso nicht geeignet ist. Wir raten dir, im Baumarkt eine Kiste in geeigneter Größe zu holen, damit du die meisten Dinge immer griffbereit hast.

Kabeltrommel

Wenn du auf dem Campingplatz oder Stellplatz angekommen bist, suchst du meistens erstmal nach der Möglichkeit, Strom (z.B. 230 V) anzuschließen, damit du die Bordbatterie entlasten und die mitgebrachten Verbraucher, wie Kaffeemaschine, Föhn, Laptop, etc. nutzen kannst. Deshalb ist es zwingend notwendig, eine geeignete Kabeltrommel mitzuführen. Achte unbedingt darauf, etwas mehr zu investieren, denn die campinggerechte CEE-Kabeltrommel sollte für permanent außen geeignet sein und nach IP 44 spritzwassergeschützt. Eine Länge zwischen 25 und 40 m ist ideal.

Adapterkabel

Dazu benötigst du die geeigneten Adapterkabel, um eine Verbindung zwischen Ihrem Wohnmobil, der Kabeltrommel und dem 230 V Anschluss des Campingplatzes herzustellen. Du bekommst solch eine Adapterleitung in Baumärkten und Campingshops, auch online.

Wasserschlauch und Gießkanne

Um Benzin oder Diesel zu sparen und generell das Gesamtgewicht des Wohnmobils niedrig zu halten, hast du den Frischwassertank nur mit sehr wenig Wasser gefüllt. Nun freust du dich nach der langen Fahrt auf einen Kaffee, eine gute Suppe oder möchtest sogar kurz unter die Dusche. Du brauchst frisches Wasser. Wenn du einen Schlauch mit verschiedenen Anschlussadapter gekauft hast, kannst du dich direkt an einen Wasserhahn am Platz anschließen. Dies ist die luxuriöse Variante, die jedoch nicht immer funktioniert. Deshalb solltest du nicht vergessen, für wenige Euro eine Gießkanne zu kaufen. Du wirst dich wundern, wie viel Camper du mit der Gießkanne in der Hand sehen wirst, die immer wieder mal 30 oder 40 Liter Wasser nach leeren, vor allem nach mehrmaligem Spülen des Geschirrs.

Ausgleichskeile und Wasserwaage

Beim Einparken in den Platz wirst du relativ schnell bemerken, ob du einen sehr ebenen Untergrund gefunden hast oder etwas ausgleichen musst. Meist reicht ein kurzer Rundumblick auf die anderen Camper und du wirst schnell erkennen, ob und in welcher Form die Wohnmobile und Wohnwagen durch Ausgleichkeile ausgerichtet wurden. Eine gute Idee ist es, eine kleine Wasserwaage dabei zu haben. So kannst du sicher sein, dass du in der Waagerechten stehst, und dich im Wohnmobil wohl fühlst.

Campingleuchten

Viele Wohnmobile haben eine Außenbeleuchtung, die meistens in der Mitte, oft über einem Fenster an der Außenhaut des Wohnmobils angebracht ist und mit 12 V betrieben wird. Sie sorgt für ein angenehmes Licht, vor Allem bei ausgefahrener Markise. Solch ein Licht kann jederzeit nachträglich sehr kostengünstig eingebaut werden. Ansonsten gibt es eine riesige Auswahl an Lichtern, zum Aufhängen an der Markise oder als Standlicht für den Tisch. LED-Beleuchtung sorgt für ein sehr helles Licht und hat einen extrem niedrigen Stromverbrauch. Du solltest auch immer eine Taschenlampe dabei haben, denn in der Natur ist es naturgemäß nachts immer extrem dunkel, wenn du dich z.B. außerhalb eines Campingplatzes aufhalten.

Sanitärflüssigkeit und Toilettenpapier

Hygiene ist auch beim Camping sehr wichtig, sowohl für die Umwelt, Ihre Mitcamper und Sie selbst. Deshalb sollte man beim Thema Toilette keine Berührungsängste haben. Mit dem richtigen Toilettenpapier für Campingtoiletten (2-lagig und sehr leicht löslich) und Sanitärflüssigkeit zum Zersetzen Ihres „Ergebnisses“ sind Sie immer auf der sicheren Seite. Die meisten Camper nutzen die bordeigene Toilette ohnehin nur für den Notfall und bedienen sich der Toilettenanlagen in Campingplätzen, Restaurants, etc. So muss die Toilette recht selten geleert werden. Allzulange sollte der Inhalt aber trotzdem nicht im Behälter bleiben, da sich nach ein paar Tagen doch recht unangenehme Gerüche entwickeln können.

Expander und Schnüre oder Leinen

Sehr nützlich sind diese kleinen Helfer. Egal, ob Sie in der Heckgarage Ihr Gepäck zusätzlich sichern oder die Fahrräder am Heckträger noch etwas fester anschnallen möchten. Arbeiten Sie mit diesen Expandern, die es für wenige Euro in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Die Wäscheleine sollte obligatorisch sein. Bereits nach dem ersten Bad im Meer oder im Pool werden Sie nach einer Möglichkeit zum Trocknen der Wäsche suchen. Auch Abspannleinen für Zelte eignen sich hervorragend und sollten nicht fehlen, denn wenn es windig wird, reicht es oftmals, mit diesen Schnüren die Markise zu festigen. Wenn Sie dann noch ein paar Heringe zur Hand haben, sind Sie auf der sicheren Seite.

Falls Sie in ein Gebiet fahren, in dem häufiger mit starkem Wind oder Sturm zu rechnen ist, sollten Sie sich überlegen, geeignete Sturmbänder mitzunehmen, damit das Vorzelt oder die Markise auch stärkerem Winddruck standhalten kann.

Campingtisch und Campingstühle

Das darf natürlich niemals fehlen, denn genau darauf kommt es oft an, beim Campen. Einfach anhalten, Tisch und Stühle raus und relaxen. Die Stühle sollten leicht, aber auch bequem sein, damit es auch nach mehreren Tagen noch Spaß macht und Erholung bringt. Bitte nicht die allerbilligsten Stühle kaufen. Sie werden es bereuen. Genauso sieht es beim Tisch aus. Er sollte nicht zu schwer sein, vielleicht aus Alu, oftmals zusammenklappbar, um Platz zu sparen, aber trotzdem einen festen Stand haben. Sie werden sich wundern, welche Unterschiede es gibt. Es macht keinen Spaß, auf einem Wackeltisch zu essen oder abends zu würfeln. Die Auswahl ist riesig. Deshalb sollten Sie sich hier viel Zeit nehmen, da Sie bei 4 oder 6 Stühlen und einem Tisch sehr schnell bei einer Investition von mehreren hundert Euro sind.

Abwasserschlauch

Auf den Campingplätzen und sehr vielen Stellplätzen gibt es Entsorgungsstationen für das Abwasser, auch Grauwasser genannt. In den meisten Fällen sind diese Stationen mit großzügigen Abwassergullis ausgestattet, über die man sehr einfach darüber fahren kann, um den Abwassertank durch Öffnen des Auslasses zu entleeren. Auf einigen Plätzen gibt es allerdings auch eigene Gullis auf den einzelnen Parzellen. Sie sollten sich deshalb einen Abwasserschlauch kaufen, den Sie bequem am Ausflussstutzen des Abwassertanks anbringen können und somit für einen kontinuierlichen Abfluss des Spül- und Duschwassers sorgen können. Erstens müssen Sie dadurch nicht alle 2-3 Tage für die Tankleerung Ihre Parzelle verlassen und zweitens kommt es durch den sofortigen Abfluß nicht zu Geruchsbildung durch umgekipptes Grauwasser. Diese Spiralschläuche bekommen Sie in gut sortierten Baumärkten oder Onlineshops. Sie kosten nur wenige Euro und können das Campen noch angenehmer machen. Messen Sie aber den Auslaß Ihres Abwassertanks, um den richtigen Durchmessers des Schlauches zu ermitteln.

Besen und Kehrwisch

Manchmal sind es die lapidaren Dinge, die das Leben erleichtern. Ein Besen, ein Handfeger und eine Kehrschaufel sorgen in wenigen Minuten pro Tag für Sauberkeit und Wohlbefinden. Kein Sand, keine Steinchen und auch keine Blätter stören beim Barfuß laufen unter der Markise oder im Inneren des Wohnmobils. Diese Utensilien gibt es sowohl in sehr preisgünstiger Form, als auch in etwas höherpreisigen Varianten zum Zusammenklappen und in Leichtbauweise. Wir beobachten, dass die meisten Camper zu den preisgünstigen Besen tendieren und lieber alle 1-2 Jahre austauschen.

Wasserentkeimung

Sauberkeit und Hygiene sollte immer das oberste Gebot sein, wenn Sie auf Reisen sind. Sie kennen oftmals die örtlichen Umstände nicht und sollten nicht einfach darauf vertrauen, dass Sie die besten Hygienischen Voraussetzungen vorfinden. Gerade beim Wasser bitte keine Experimente. Zu viele Krankheiten können durch Wasser übertragen werden. Es besteht immer die Gefahr, schwere Infektionen zu bekommen. Erreger, wie Bakterien und Viren tumeln sich in Wasser. Die Gefahr der Verkeimung ist sehr groß. Gerade auf Reisen in warmen Ländern kann das Wasser schnell „kippen“. Wir raten immer, das Frischwasser nicht als Trinkwasser zu sehen, aber selbst beim Zähneputzen, beim Putzen von Gemüse und Obst oder sonstigen Berührungen mit dem Wasser können Krankheiten übertragen werden. Es gibt mittlerweise eine ganze Reihe von Mitteln zur Wasseraufbereitung und Entkeimung.

Erkundigen Sie sich im Internet, in Baumärkten oder Campingshops über die verschiedenen Möglichkeiten. Manche raten zu Silberionen, die durch eine Flüssigkeit in den Tank eingebracht werden. Andere schwören auf eine Kombination aus Silberionen und Chlor, auch in flüssiger Form. Es gibt natürlich auch Wasserfilter, die das Wasser auf mechanische Art reinigen. Nehmen Sie sich Zeit für dieses Thema, denn Campen macht vor Allem Spaß, wenn man fit und gesund ist.

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