Geheimtipp im Allgäu: Wanderung zum Schrecksee

Wenn zwei Familienväter und Fotografen es endlich geschafft haben, sich zusammen einen Urlaubstag zu nehmen, dann muss der Tag voll ausgenutzt werden. Also sind wir um 3 Uhr in aller Frühe losgefahren, um um 5:30 Uhr auf dem Parkplatz “Auf der Höh” (süd-östlich von Sonthofen) zu stehen. Ein Übernachten war leider nicht drin, da wir beide am nächsten Tag wieder arbeiten mussten.

Nachdem wir uns umgezogen und mit leckeren Falafelsandwiches (der Dank geht an meine Frau!) gestärkt hatten, waren wir um 6 Uhr Abmarsch bereit.

Doch zuerst muss noch die Parkuhr gefüttert werden. Aber diese wollte erst ab 7 Uhr Geld von uns haben. Also mussten wir die entsprechende App herunterladen und uns per Wecker eine Stunde später erinnern lassen, dass wir dann das Ticket buchen können. War leider im Voraus auch nicht möglich.

Der Zustieg bis zum Kraftwerk

Die Wanderung hoch zum Schrecksee dauert ungefähr 3 Stunden bei normalem Tempo mit einer kleinen Pause. Zuerst führt der Weg drei Kilometer auf Asphalt bis zum Kraftwerk Auele. Dort beginnt dann der Einstieg zum Aufstieg. Also müssen die Wanderstöcke, bzw. Gehstöcke ausgepackt werden.

Aufsteig bis zum Schrecksee

Nach dem ersten steilen Abschnitt kommt man auf eine Hochebene, auf der man wieder etwas verschnaufen und leichter gehen kann. Jedoch sieht man schon in der Ferne die “Wand”, die man gleich erklimmen darf. Dies ist der zweite steile und sehr steinige Aufstieg, bis zum Schrecksee. Lass dich nicht entmutigen. Der Aufstieg lohnt sich! Hier macht sich auch das Gewicht der Rucksäcke bemerkbar. Zum Glück hatten wir nicht zu viel Ausrüstung eingepackt. Ein 25 bis 30 Liter Rucksack ist genau richtig für solch eine Sommer-Tagestour.

Kurz vor dem See hatte die Sonne ein Erbarmen und kam endlich hinter den Gipfeln hervor und brachte etwas Wärme, und was noch viel wichtiger war, perfektes Fotografenlicht!

Der Schrecksee – Eine Landschaft, wie in Neuseeland

Und plötzlich liegt er vor dir: der Schrecksee in seiner vollen Schönheit und glasklarem Wasser. Die Sonne leuchtet ihn von Osten her wunderschön an. Wir sind fast alleine. Ein, zwei Wanderer haben wir nur gesehen. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Die Natur beeindruckt einfach immer wieder.

Panoramaaufnahme vom Schrecksee

Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, wenigstens einmal hineinzuspringen. Es war weniger kalt als erwartet. Es ist eben ein stehendes Gewässer. Der Gebirgsbach, in den ich mich vor langer Zeit mal hineingelegt habe, war wesentlich frischer. Aber die Abkühlung tat richtig gut.
Nach einer kurzen Essenspause haben wir uns dann noch aufgemacht hinauf zur Lahnerscharte. Das ist der Sattel rechts oberhalb der Insel, wie du das auf dem Panorama sehen kannst. Dort verläuft übrigens die Deutsch-Österreichische Grenze. Der Aufstieg dorthin war dann nur noch ein gefühlter Katzensprung.

Die Aussicht Richtung Süden von der Lahnerscharte aus gesehen.
Der Schrecksee von oben

Der Abstieg

Der Abstieg wurde dann noch einmal richtig hart. Am Ende taten unsere Knöchel und Knie sehr weh und das Jammern wurde immer lauter. Doch wir freuten uns sehr, dass wir so früh oben waren, denn beim Abstieg kamen uns immer mehr Wander:innen entgegen, die den Aufstieg noch vor sich hatten. So ein geheimer Geheimtipp ist der Schrecksee also auch nicht mehr.

Tourdaten

Streckenlänge: 18,62 km
Höhenmeter: 1.289 m
Dauer: 8:52

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